Beitragsbild/Artikelbild, zu "Rassehund, Mischling oder Mix?". Es zeigt die Zeichnung eines Mischlingshundes.

Rassehund, Mischling oder Mix

Inhalt:

Die vermeintlichen Begriffsunterschiede

Lange habe ich mir die Unterschiede zwischen den Begriffen Rassehund, Mischling und Mix wie folgt erklärt:
Rassehunde sind von Menschen gezielt gezüchtete Hunde, die innerhalb einer Rasse vor allem gleich aussehen. Um das zu erreichen, gehören Elterntiere auch immer einer Rasse an.
Bei Mischlingen ist genau das anders: Die Eltern sind Hunde unterschiedlicher Rassen. Und in der Regel haben sie sich ihr Verpaaren selbst ausgesucht, was wir Menschen gerne als „Unfall“ bezeichnen.
Und beim Mix wird es ganz wild: Hier herrscht die Verpaarens-Anarchie der Tiere schon mindestens in der zweiten Generation! Was bedeutet, dass mindestens eines der Elterntiere bereits mindestens ein Mischling ist. Der Mix vereint in sich also drei bis unendlich viele Rassen.

Klingt doch logisch, oder? Ich finde schon. Irgendwann stellte ich allerdings fest, dass ich mit meinen Schlussfolgerungen teilweise auf dem Holzweg wandelte. Also schaue ich mir die drei Begriffe hier nochmal genauer an. Für ein besseres Verständnis fange ich allerdings am Anfang an, bei einem vierten Begriff, und zwar beim „domestizierten Hund“. Und der Vollständigkeit halber kommt zum Schluss noch ein fünfter – der „Hybrid“.

Der domestizierte Hund

Unter allen „Hundeartigen“ (lat.: caniformia), zu denen auch alle Wölfe, Schakale und Wildhunde gehören, grenzt sich die des domestizierten Hundes von den Wildformen ab. Der Mensch kann keine neue Tierart aus dem Nichts erschaffen. Aber er hat eine ganze Reihe von wilden Ur-Arten durch Zähmung und Zucht so sehr verändert, dass sie zu einer eigenen Unterart geworden sind – genetisch von ihren wilden Vorfahren isoliert. Hierzu zählt der Haushund und er soll die erste domestizierte Tierart überhaupt sein.

Die Domestikation des Hundes und die Antwort auf die Frage, ob er wirklich vom Wolf abstammt, ist ein sehr interessantes Feld und zu groß, um es an dieser Stelle umzupflügen. Deshalb habe ich das in einem eigenen Beitrag getan.

Hier dazu nur so viel: Es ist Stand jetzt ziemlich sicher, dass der Haushund vom Wolf abstammt und dass er seit mindestens 15.000 Jahren an der Seite von Menschen lebt.

Zur Einordnung: Ca. 12.000 v. Chr. begann im Nahen Osten und ca. 800 v. Chr. in Europa die Eisenzeit. Wir sind jetzt bei etwas über 2.000 n. Chr. und die Rassehund-Zucht hat sich erst im 19. Jahrhundert entwickelt.

Der domestizierte Hund sprachlich betrachtet

Die Begriffe „domestizierter Hund“ und „Haushund“ sind Synonyme. Der lateinische Name des Haushundes lautet canis lupus familiaris. Ebenfalls zu finden ist die Bezeichnung canis domesticus.
Canis bedeutet Hund und Lupus bedeutet Wolf.
Domesticus lässt sich unter anderem mit zum Haus (/zur Familie) gehörig und privat, eigen, eigentümlich übersetzen.
Familiaris lässt sich ebenfalls mit zur Familie (/zum Haus) gehörig übersetzen, aber auch als vertraut und freundlich.

 

Der Rassehund

Was bedeutet „Rasse“?

Der Kategorisierungsbegriff „Rasse“ stammt aus der Biologie und fasst Individuen aufgrund bestimmter gemeinsamer Merkmale in Gruppen, den sogenannten Rassen, zusammen. Im Gegensatz zu anderen Kategorien innerhalb der Biologie gibt es bei der Rasse allerdings eine Besonderheit: Die Frage nach den Merkmalen beantwortet nicht die Natur, sondern der Mensch. Der Begriff ist willkürlich, hat keine echte biologische Grundlage und wurde innerhalb der Wissenschaft daher weitestgehend von der genauer definierten Kategorie „Unterart“ ersetzt.

Geblieben ist der Rassebegriff in der Zucht. Hier entscheidet ja sowieso der Mensch, welche Merkmale die Angehörigen einer Rasse haben sollen und prägt sie durch die Zucht gezielt aus. Rassen sind also vom Menschen kreierte Gruppen innerhalb einer Art, die er nicht selten auch weiter entwickelt.

Die Anfänge der Zucht

Es ist bis heute nicht bekannt, wie Mensch und Wolf zueinander gefunden haben. Die Grundlagen der Hundezucht gehen dennoch bis an den Beginn dieser Verbindung zurück. Bei denjenigen Wölfen, welche sich in die Nähe des Menschen gewagt haben und schließlich zähmen ließen, mussten gewisse, artspezifische Eigenschaften besonders ausgeprägt gewesen sein. Sicherlich gehörten Neugier und die Intelligenz dazu, seinen Vorteil aus der Kooperation zu erkennen. Die Menschen werden ihrerseits die Wölfe bei sich gehalten haben, die auch ihnen einen nutzen brachten.
Es ist bekannt, dass es ursprünglich bei der Zucht um Funktionen und nicht um Aussehen ging. Mit am wichtigsten dürften allerdings die sozialen Kompetenzen der Tiere gewesen sein. Nur die freundlichsten, dem Menschen gegenüber sanftesten unter diesen Raubtieren können sich dauerhaft so sehr mit dem Menschen verbandelt haben, dass daraus der Haushund entstehen konnte.
Hierzu auch sehr interessant sind die Ergebnisse aus einem Experiment zur Domestikation mit Silberfüchsen in Sibirien. Obwohl die Zucht auch hier nach Charakter (Freundlichkeit gegenüber Menschen) erfolgte, veränderten sich die Tiere optisch, indem sie zum Beispiel Schlappohren bekamen.

Die Entwicklung der Hunderassen

Alte Ölgemälde scheinen es zu belegen: Ab ca. dem 13. Jahrhundert schafften Monarchen und andere Adelige eine Zwei-Klassen-Gesellschaft für Hunde. Der gezielt gezüchtete Jagdhund wurde zum Prestigeobjekt in Abgrenzung zu den Hunden der Bauern. Die Jagdeigenschaften waren dabei immer noch das Zuchtmerkmal und nicht die Optik.

Das änderte sich erst im 19. Jahrhundert. Die Französische Revolution läutete das Ende der (politisch relevanten) europäischen Monarchien ein und den Beginn der Rassehunde für alle. Oder zumindest für das Bürgertum, welches sich die Tiere leisten konnte.
Nun wurden Klubs und Verbände gegründet, die wiederum Rassestandards festlegten, die neben Wesensmerkmalen auch das Aussehen der Tiere in strenge Grenzen setzten. Die erste Hundeausstellung fand 1959 in England statt, genauer in Newcastle am Fluss Tyne.
Seither gewann das Merkmal Aussehen immer mehr an Bedeutung in der Zucht, während die der Funktion abnahm. Diese Entwicklung liegt natürlich auch daran, dass der Hund im Zuge der Industrialisierung als Nutztier an Bedeutung verlor. Dafür stieg sein Stellenwert als Haustier. Leider wurde der Hund bis heute auch immer mehr zum Prestigeobjekt, Accessoire oder Ventil für die eigenen Komplexe.
Die Zucht mit dem Schwerpunkt Aussehen und das Phänomen des „in Mode“-Geratens von Rassen ist für viele Tiere leider kein Vorteil in Bezug auf ihre Gesundheit.
Fast noch schlimmer ist, dass mit dem Verlust der bisherigen Aufgabenbereiche für das Arbeitstier Hund vom Menschen zu kommerziellen Zwecken ein neuer eröffnet worden ist: der Hundekampf.

Reinrassig ist nur . . .

. . . wer die richtigen Papiere hat. Kein Witz. Ich dachte ja auch, wenn Mami und Papi eines Hundes ein und derselben Rasse zuzuordnen sind, dann gehört der Nachwuchs auch zu dieser Rasse. Aber nein, unter Züchtern sind Tiere ohne die entsprechenden Dokumente Mischlinge, selbst wenn beide Elterntiere unumstritten reinrassig sind.
Und wo kommen die Papiere her?
Das Dokument, um das es hier geht, ist ein Abstammungsnachweis und ein Synonym zur Ahnentafel. Hunde können offizielle Papiere wie Impfausweis und EU-Haustierausweis haben. Das ist aber völlig unabhängig von der Rasse (oder eben Nicht-Rasse) der Tiere.
Der Abstammungsnachweis hat also nur für diejenigen eine Bedeutung, für die auch „Reinrassigkeit“ eine Bedeutung hat?
Nicht ganz. Die Dokumente werden von den Vereinen, Verbänden oder Klubs ausgestellt, in denen die jeweiligen Züchter Mitglied sind. Je nach Regelungen innerhalb dieser Gruppierungen können sehr wichtige Informationen in den Papieren zur Gesundheit der Elterntiere und weiterer Vorfahren stehen.
Damit ist der Abstammungsnachweis von großer Bedeutung für Züchter, die ihre nächste Paarung planen und für Hundebesitzer, die sich sehr gut informiert haben über rassespezifische vererbbare Erkrankungen (also Krankheiten, die innerhalb einer Rasse häufiger vorkommen).
Eine Garantie auf Gesundheit sind diese Papiere allerdings nicht. Sie sind „nur“ ein Hinweis auf Wahrscheinlichkeiten.

Der VDH, die FCI und die Anerkennung von Rassen

FCI steht für Fédération Cynologique Internationale. Laut eigener Auskunft auf ihrer Website ist sie die größte Weltorganisation für Kynologie. Und die Kynologie ist wiederum die Lehre, die sich mit dem Haushund befasst.
Die FCI erkennt Rassen als solche an und legt Standards für sie fest. Deutschland ist innerhalb der Föderation durch den VDH vertreten, dem Verband für das Deutsche Hundewesen. Dem Dachverband gehören unter anderem Vereine und Züchter an, die nach den Rassestandards und Regeln des FCI züchten und von der ihre Ahnentafeln stammen.
Oft wird Hundeinteressierten dazu geraten, bei ihrer Suche nach Rassehunden auf Züchter zu vertrauen, die Mitglieder im VDH sind. Der VDH und die Rassestandards des FCI sind trotz der Beteuerung in jedem Standard, dass die Hunde gesund sein müssen, keine Garantien für gesunde und gut sozialisierte Hunde. Es gibt überall schwarze Schafe und genau so auch gute Züchter außerhalb des VDH. Jeder verantwortungsvolle Hundeinteressierte muss daher schon etwas mehr Zeit und Muse in das Sich-selbst-informieren investieren, als nur danach zu fragen, ob eine Mitgliedschaft beim VDH besteht oder nicht.

 

Der Mischling

Mischlinge können also reinrassige Eltern einer Rasse haben. Hunde, deren Eltern zu unterschiedlichen Rassen gehören, sind allerdings ebenfalls Mischlinge. Es gibt hier keine begriffliche Abgrenzung. Und dann ist der Mix entgegen meiner zu Beginn erwähnten Vermutung auch ein Synonym für Mischling.
Der Mensch liebt es, die Welt in kleine Schubladen zu stecken und mit Kategorien zu etikettieren. Und das Deutsche ist eine besonders genaue Sprache bei der Namensgebung für Dinge und Sachverhalte. Daher ist mir die Ungenauigkeit an dieser Stelle ein kleines Rätsel. Ich persönlich werde die Begriffe Mischling und Mix weiterhin nicht synonym verwenden. Wenn ich weiß, dass ein Hund Rasseeltern unterschiedlicher Rassen hatte oder es einfach keinen Ahnennachweis gibt, dann ist das für mich ein Mischling. Die „Promenadenmischung“, bei der die Rassezugehörigkeiten der Eltern unbekannt bis chaotisch sind, sind für mich Mixe.
Übrigens: Egal ob Mischling oder Mix, in beiden Begriffen geht es um ein vom Menschen ungewolltes Verpaaren der Eltern. Wenn ich hingegen gezielt zwei Rassehunde verpaare, um daraus eine neue, aber natürlich (noch) nicht anerkannte Rasse zu kreieren, dann sind das „Designerhunde“.

Sind Mischlinge klüger als Rassehunde?

Als Kind habe ich oft von Erwachsenen die Behauptung gehört, Mischlinge seien intelligenter. Diese Aussagen waren weitergegebenes Hörensagen, keine Wissenschaft. Gibt es eine Studie, die Mischlinge und Rassehunde in ihrer Intelligenz gegenüberstellt? Gibt es überhaupt einen IQ-Test für Hunde? Ja, es gibt wohl Tests zum Messen der Intelligenz und es gibt ein Ranking der intelligentesten Hunderassen. Trotzdem kann hinterfragt werden, wie diese Auflistung zustande gekommen ist. Wenn wir es ganz genau nehmen wollen, dann müssten wir jetzt erst einmal den Intelligenzbegriff an sich zerlegen und dann noch mal schauen, wie wir aus Menschensicht die Hunde beurteilen. Aber das führt jetzt vielleicht ein wenig zu weit für eine am Ende doch nur vage Vermutung – eine Tendenz bestenfalls.
Trotzdem möchte ich einen Gedanken nicht unerwähnt lassen, nämlich den, dass wir sowohl außerhalb als auch innerhalb der wissenschaftlichen Betrachtung dazu neigen, die Intelligenz der Hunde mit deren Willen zum Gehorsam zu verwechseln.
Ein Hund kann einen neuen Befehl schnell kapiert haben, aber darauf pfeifen, ihn auch auszuführen. Woher wollen wir dann wissen, dass er ihn nicht kapiert hat? Viele Menschen halten ihre Hunde aus genau diesem Grund für dumm.
Der sturste, ungehorsamste Hund ist eine Intelligenzbestie, wenn er es ständig schafft, dass seine Menschen dann mit ihm Gassi gehen, wenn er will, dann mit ihm spielen, wenn er will, ihn dann füttern, wenn er will und er zudem jedes Hindernis überwunden bekommt, wenn er irgendwo hin will. Oft liegt der Grund für seinen Ungehorsam ja sogar in seiner Intelligenz.
In der Forschung werden über das Erlernen neuer Befehle hinaus natürlich auch Dinge getestet, wie das Gedächtnis oder ob Problemlösungen vom Hund gesucht und gefunden werden. Hierzu lässt sich in Zusammenhang mit dem Verhaltensforscher Frans de Waal einiges finden.
Das Ergebnis bleibt ein Ranking der Rassen.
Sind Mischlinge im Durchschnitt nun intelligenter oder nicht?
Ich habe dazu keine Belege gefunden.
Mischlinge sind in der Regel Individualisten, auch wenn häufige Rassen natürlich auch unter den Mischlingen häufiger vertreten sind (bei uns in Deutschland zum Beispiel Schäferhunde). Die Intelligenz der Vorfahren und die Entwicklung des Welpen haben Einfluss und sind von Mischling zu Mischling nun mal unterschiedlich.

Sind Mischlinge gesünder als Rassehunde?

Fast noch häufiger als die Sache mit der Intelligenz ist der Glaube verbreitet, Mischlinge seien gesünder. Viele alte Rassen gehen auf sehr wenige, oft sogar nur zwei Tiere zurück. Mit anderen Worten: Von Beginn an ist die systematische Rassezucht von Inzest geprägt. Das bringt natürlich gesundheitliche Probleme mit sich. Und eine Vermischung der Rassen macht einen Schnitt in die Inzest-Linie.
Heute ist mehr über die Folgen von Inzucht bekannt als Mitte des 19. Jahrhunderts. Züchter achten darauf, dass die Verwandtschaft nicht zu nah ist. Ganz ohne Verwandtschaft geht es oft aber nicht, der Genpool mancher Rassen ist zu gering. Die genetische Vielfalt von Mischlingen ist derweil größer, keine Frage.
Dass rassespezifische Krankheiten bekannt sind, liegt allerdings auch daran, dass gute Züchter zunächst die Elterntiere und dann den Nachwuchs auf alles testen lassen, was möglich ist. Der Mischling hingegen wird erst dann vorstellig, wenn er Symptome zeigt.

Eine 2014 veröffentlichte Studie sollte der Sache wissenschaftlich auf den Grund gehen. Die Forscher mussten allerdings zunächst feststellen, dass die Datenlage nicht gut sei und gaben auch nach der Untersuchung noch zu bedenken, dass bei rassespezifischen Problemen oft nicht zum Arzt gegangen wird, weil zum Beispiel Atemprobleme bei bestimmten Rassen als normal angesehen werden. Im Fazit der Studie ist von Hinweisen auf eine höhere Erkrankungsrate von Rassehunden die Rede.

„The study identified some evidence that purebred dogs had higher disorder prevalence compared with crossbred dogs. Substantial variation was shown across breeds in their prevalence of common disorders.“

(Quelle: O′Neill DG et al. (2014). Prevalence of Disorders Recorded in Dogs Attending Primary-Care Veterinary Practices in England. PLoS ONE 9(3): e90501.)

Es wird allerdings auch darauf hingewiesen, dass es große Unterschiede unter den Rassen gegeben habe. Zudem ist der Anteil an Rassehunden in der Studie sehr hoch gewesen, weil der Anteil an Rassehunden in England allgemein wohl sehr hoch ist.

Mischlinge sind als Nachkommen von Rassehunden nicht frei von rassespezifischen Erkrankungen. Ein Mischling kann robuster sein, eine mehrfache Vermischung kann einen positiven Effekt auf den Genpool haben. Aber: Mischlinge werden im Gegensatz zu Rassehunden nicht auf gesunde Zuchttauglichkeit untersucht. Und Elterntiere zweier Rassen mit der gleichen Neigung zu einer Erbkrankheit können auch für ihre Nachkommen ein hohes Risiko bedeuten.

Also wie so oft: Der Mischling kann nicht pauschal als gesünder bezeichnet werden. Es gibt Rassen, die haben beim Rassestandard wirklich die A-Karte gezogen und sind daher sehr anfällig für Krankheiten und gesundheitliche Probleme allgemein. Es gibt aber genau so Mischlinge, die aus solchen Rassen hervorgegangen sind oder deren Elterntiere unbemerkt Erbkrankheiten in sich trugen.

 

Der Mix

Siehe Mischling.
Ansonsten: Normalerweise tauchen neue Begriffe innerhalb einer Sprache auf, weil sie aus einer gerade in Mode befindlichen Fremdsprache stammen (im Deutschen bisher vor allem: Latein, Französisch und Englisch), oder weil etwas Neues wie eine Entdeckung oder Erfindung benannt werden muss. In jedem Fall bleibt ein neuer Begriff nur dann in der Sprache, wenn er eine Lücke schließt (wie der vom Cake stammende Keks, der irgendwie zwischen Kuchen und Plätzchen steht) oder ein alter Begriff ersetzt wird (Rechner durch Computer).
Wenn der Mix aber ein 1-zu-1-Synonym für Mischling ist, warum existiert dieser Begriff überhaupt? Ist „Mischling“ irgendwie problematisch und es wurde versucht, ihn gegen „Mix“ einzutauschen? Der „Mischling“ kommt in der Biologie bei der „Vermischung“ von Rassen auch außerhalb der Hundewelt vor und der problematische und deshalb zum Glück (außerhalb der Biologie) selten gewordene „Bastard“ wurde ja wohl durch ihn abgelöst.
Ich habe die Antwort darauf, warum es den Begriff „Mix“ gibt, also (noch?) nicht gefunden.

 

Der Hybrid

Kreuzungen zweier Rassen oder sogar kreuzbarer Arten heißen in der Biologie synonym Mischlinge oder Hybride. Der Begriff ist innerhalb der Autoindustrie eher neu. In der Tier- und Pflanzenwelt hingegen uralt, weil es sowohl durch den Menschen gewollt als auch zufällig schon immer Vermischungen von artverwandten Tieren gab, wie zum Beispiel Pferd und Esel oder Pferd und Zebra.
Beim Hund gibt es neben dem Mischling als Nicht-Rassehund und dem Designerhund als möglichen Beginn einer neuen Rasse auch noch eine Arten-Mischung. Diese Hybride gehen auf das Konto von Menschen und sie sind für die Tiere, manchmal aber auch für die Menschen, eher problematisch. Ich spreche hier von der gezielten Vermischung von Hund und Wolf – die sogenannten Wolfshybride.
Es gibt Hunderassen, in die Wölfe wieder mit-eingekreuzt worden sind, wie den Tamaskan oder den Tschechoslowakischen Wolfhund. Aber die meine ich hier nicht, weil sie quasi Projekte über mehrere Generationen waren und heute Hunde sind.
Aber leider gibt es auch Hybride, bei denen es nicht um die Entwicklung einer Rasse geht, sondern um die Vermischung zwischen domestiziert und wild. Hund-Wolfs-Mischlinge der ersten Generation, bei denen niemand vorhersagen kann, welcher Charakter dabei rauskommt, wie viel Wolf sicht durchsetzt. Und auch als Hybride in der zweiten Generation sind es immer noch Tiere gefangen in einer Welt irgendwo zwischen Wildtier und Haustier.

Ihre Haltung ist in Deutschland verboten!

Für mehr Infos hierzu inklusive Erfahrungsberichten einfach bei den Quellen in die letzte Angabe reinschauen.

Quellen

C. Metzger und U. Streitferdt, „Mischlinge – Hunde mit Intelligenz und Charakter“, 1993, 2. Auflage, S.7, Gräfe und Unzer GmbH, München.

biologie-seite.de/Biologie/Hunderasse

pointer-und-setter.de/index.php/ausstellung1/geschichte.html

planethund.com/hundehaltung/hundepapiere.html

fci.be/de

vdh.de/home

bionity.com/de/lexikon/Mischling.html

businessinsider.de/wissenschaft

D.G. O’Neill et al., Prevalence of Disorders Recorded in Dogs Attending Primary-Care Veterinary Practices in England, 4. März 2014, PloS ONE, Herausgeber Cheryl S. Rosenfeld, University of Missouri, United States of America.

susanne-und-die-woelfe.de/?page_id=48

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