Beitragsbild zum Artikel "Die 5 größten Hundemythen - Gesundheit". Es zeigt einen liegenden Hund mit Zahnputzbecher und Zahnbürste zwischen den Pfoten.

Die 5 größten Hundemythen – Gesundheit

1. Eine Hündin sollte ein Mal im Leben geworfen haben, weil das Krebs, Scheinschwangerschaften und Gebärmutterentzündung vorbeugt.
2. Hunde fressen bei Magenproblemen Gras um zu erbrechen.
3. An der Nase lässt sich erkennen, ob der Hund krank oder gesund ist.
4. Knoblauch zu füttern beugt Zecken, Flöhen und Würmern vor.
5. Zähneputzen bei Hunden ist Quatsch und nur Vermenschlichung.

1. Eine Hündin sollte ein Mal im Leben geworfen haben

Mindestens ein Mal sollte der Körper eine Schwangerschaft durchgemacht haben und die Hündin Welpen großgezogen haben? Der Mythos verspricht dadurch eine Vorbeugung vor Krebserkrankungen an den Fortpflanzungsorganen, vor Scheinschwangerschaften und vor Gebärmutterentzündung. Außerdem soll die Hündin dadurch erst die volle psychische Reife erlangen.
Ganz schön viel Gutes, was so eine Trächtigkeit bei der Hündin bewirken soll, nicht wahr?
Leider alles totaler Unsinn.
Es gibt für diese wirklich großartigen positiven Einflüsse auf die Gesundheit überhaupt keine wissenschaftlichen Beweise. Selbst Zuchthündinnen sind gegen all das oben Genannte nicht immun. Und das mit der Reife ist ebenfalls nicht wahr.
Was hingegen Fakt ist: Alles, was mit dem Werfen von Welpen zu tun hat, birgt Risiken. Das beginnt schon bei der Auswahl der Elterntiere, die ohne die nötige Sorgfalt das Risiko auf Erbkrankheiten bei den Welpen erhöhen kann. Selbst wenn die Eltern vollkommen gesund scheinen, können sie Überträger sein. Und auch bei Hunden unterschiedlicher Rasse können die Wahrscheinlichkeiten für den Ausbruch ein- und derselben Krankheiten erhöht sein.
Ist es zur Schwangerschaft gekommen, muss die Hündin entsprechend umsorgt werden. Ernährung, Bewegung, Ruhephasen und Tierarztbesuche müssen auf die besondere Situation abgestimmt sein.
Die größte Gefahr bei allen Schwangerschaften ist dann die Geburt selbst. Hierbei können kerngesunde und optimal umsorgte Welpen und Muttertiere wegen unvorhersehbarer Komplikationen versterben.
Geht bis hierhin alles gut, fängt die richtige Arbeit für die Menschen an. Die Prägephasen in den ersten Lebenswochen sind – wie der Name schon verrät – prägend für das ganze Leben der Welpen. Trägt der Mensch in dieser Zeit nichts bei zu einer guten körperlichen wie psychischen Entwicklung der Welpen, werden sie immer Probleme haben, sich in der Welt zurechtzufinden. Im schlimmsten Fall landen sie als Problemhunde dauerhaft im Tierheim. Im allerschlimmsten Fall werden sie angstagressiv und richten richtig Schaden an.
Kurzum: Eine Hündin gezielt Welpen bekommen zu lassen, bietet keine gesundheitliche Prävention, es birgt allerdings Risiken und ist eine große Verantwortung, die Know-how, Zeit, Geld und Mühe kostet.

2. Hunde fressen bei Magenproblemen Gras um zu erbrechen

Das ist teilweise ein Mythos, weil er das Grasen pauschal mit nur einer Ursache begründet. Wohl jeder Hund frisst ab und zu Gras. Die Spanne von Grasfressern reicht von „nur bei Magenproblemen“ bis hin zum obsessiven Grasen. Dazwischen liegen echte Genießer, denen es einfach schmeckt, und solche, die nur manchmal Lust auf Gras haben, und das vermutlich immer dann, wenn sie einen (kleinen) Ernährungsmangel ausgleichen wollen. Es ist eher unwahrscheinlich, dass die Gründe den Hunden selbst bewusst sind. Sie werden instinktiv und im wahrsten Sinne des Wortes „aus dem Bauch heraus“ handeln.
Neben den körperlichen Gründen gibt es auch psychische wie Langeweile und Stress. Und wenn sich der eigene Mensch dabei immer etwas aufregt, dann kann es auch um Aufmerksamkeit gehen.
Eine übersichtliche Auflistung für die vielseitigen Gründe findet sich zum Beispiel auf der Seite www.erste-hilfe-beim-hund.de/cgi-php/rel00a.prod/joomla/Joomla_1.6/index.php/gras-fressen .

3. An der Nase lässt sich erkennen, ob der Hund krank oder gesund ist

Ein sehr alter Mythos lässt uns glauben, die Hundenase sei ein verlässlicher Gesundheitsindikator. Die Formel ist dabei ganz einfach: feuchte und kalte Nase = Hund ist gesund, trockene und warme Nase = Hund ist krank.
So einfach ist es aber nicht. Warm und trocken kann eine Hundenase mehrmals am Tag sein und das Tier ist trotzdem gesund. Nach dem Schlafen ist das zum Beispiel der Normalfall. Im Winter kann trockene Heizungsluft dazu beitragen. Bleibt sie länger warm und trocken, kann Fieber ein Grund sein, aber das kann nur das böse Popo-Thermometer mit Sicherheit verraten.
Bei Schnupfen hingegen ist die Nase natürlich feucht, aber gesund ist das trotzdem nicht. Und klar kann der Hund alle möglichen Krankheiten haben, bei denen die Nase feucht und kalt bleibt.
Ob ein Hund krank oder gesund ist, lässt sich also nicht an seiner Nasenspitze ablesen. Der körperliche Gesamteindruck ist wichtig und ob sich etwas im Verhalten geändert hat.

4. Knoblauch zu füttern beugt Zecken, Flöhen und Würmern vor

Knoblauch ist Gift für Hunde. Das mal vorweg. Für uns Menschen gilt er als gesund. Aber ein Hundekörper ist nicht mit einem Menschenkörper zu vergleichen. Gerade bei der Wirkung von Dingen, die wir essen können, gehen wir da weit auseinander.
Und dann soll Knoblauch auch gar nicht gegen das parasitäre Ungeziefer helfen.
Keine Ahnung, warum es Preparate für Hunde und Katzen gibt, die das genaue Gegenteil behaupten, aber je mehr ich danach im Internet nachlese, umso öfter kommen eben diese zwei Thesen (auch von Tierärzten und Tierärztinnen):
1. Knoblauch ist giftig für Hunde!
2. Knoblauch hilft nicht gegen Zecken, Flöhe und Würmer!

5. Zähneputzen bei Hunden ist Quatsch

Das Zähneputzen bei Hunden (und Katzen) ist doch nur ein Auswuchs der Vermenschlichung des Tieres! Immerhin putzen sich Wölfe und Wildkatzen ja auch nicht die Zähne und haben trotzdem strahelnd weise Beißerchen. Oder?
Das Argument zieht leider nicht, denn: Hunde und Katzen sind keine Wölfe und Wildkatzen. Sie stecken nicht in kleineren Versionen der Körper ihrer Vorfahren. Die Domestikation der Tiere hat eine Veränderung ihrer Physis mit sich gebracht und auch die Verträglichkeiten bezüglich Nahrung sind bei Hund und Wolf unterschiedlich. Das liegt daran, dass sie unter uns Menschen lebend von uns anders ernährt worden sind. Nur diejenigen, die diese andere Ernährung gut „verdaut“ haben, blieben auch unter uns Menschen und wurden zu den Vorfahren unserer Hunde.
Und diese Ernährung ist für die Zahngesundheit ausschlaggebend. Denn während Wölfe sich durch rohe Fleischfasern, Sehnen und Knochen beißen, reiben sie sich dabei die Zähne ganz natürlich sauber.
Hundefutter hingegen macht nichts sauber, reibt keine Beläge ab, sondern bleibt eher noch kleben und hängen – insbesondere bei Nassfutter. Und dann scheinen manche Hunde noch besonders zur Zahnsteinbildung zu neigen. Außerdem hegen und pflegen wir unsere Hunde auch noch im für sie hohen Alter.
Die Zahnpflege bei Hunden und Katzen ist also kein Quatsch. Um unseren Tieren ihre Zähne lange zu erhalten und sie vor Schmerzen zu bewahren, macht das Zähneputzen Sinn.

Zwei Pfotenabrücke als Zeichen für das Textende.
Quellen

yourdogmagazin.at/ein-mal-welpen-haben/

dierenkliniekvechtdal.nl/de/faqs/zuchten-mit-ihrer-hundin/

martinruetter.com/schwerin/news/details/artikel/mein-hund-der-grasfresser/

erste-hilfe-beim-hund.de/cgi-php/rel00a.prod/joomla/Joomla_1.6/index.php/gras-fressen

pfotendoctor.de/ratgeber/warum-fressen-hunde-gras

firstvet.com/de/artikel/was-uns-die-hundenase-alles-verraten-kann-1

firstvet.com/de/artikel/wie-giftig-sind-zwiebeln-knoblauch-fuer-hunde

gesundheitszentrum-fuer-kleintiere-luedinghausen.de/tierarztblog/artikel/zwiebeln-knoblauch-hund-katze.html

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Der Comic zum Artikel:

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