Das Alter des Hundes

Welcher Hund passt zu mir? – Shortie 1

Soll ein Welpe, ein erwachsener oder ein alter Hund einziehen? Die Tiere stehen an ganz unterschiedlichen Punkten in ihrem Leben. Jede Lebensphase eines Hundes hat Aspekte, die im Hinblick auf die eigene dafür oder dagegen sprechen können, das weitere Leben gemeinsam zu bestreiten.

Der Welpe: Vor- und Nachteile

Vorteile

  • Welpen sind niedlich und einfach zum verlieben.
  • Bis auf die ersten Lebenswochen kann das ganze Leben des Hundes miteinander geteilt werden.
  • Die Vergangenheit des Hundes ist noch nicht lang und meist auch keine Unbekannte, die einen noch böse Überraschen kann.
  • Es haben sich noch keine Verhaltensmuster beim Hund eingeprägt, die das Training erschweren können

Nachteile

  • Wird oft nicht bedacht und überrascht dann doch: Welpen haben die bedeutenden Prägephasen schon hinter sich und können trotz kurzer Vergangenheit bereits große Probleme mitbringen.
  • Welpen müssen alles erst noch lernen, sind oft noch nicht stubenrein und haben schon allein wegen des Zahnwechsels großen Kaubedarf, ohne zu wissen, warum sie den nicht an den Möbeln und Schuhen ausleben dürfen.
  • Welpen sind wie Kleinkinder und brauchen eine 24-Stunden-Betreuung und das auch noch nach 2 Wochen Urlaub.
  • Welpen müssen auch ihre Kräfte und Emotionen erst noch einschätzen und bendigen lernen. Vor allem im Zusammenleben mit Kindern ist das Risiko kleiner Verletzungen sehr hoch.
  • Auch die Menschenkinder müssen genau wie der Welpe das rücksichtsvolle Miteinander lernen, damit sie keine Gefahr füreinander sind.
  • Beim Welpenkauf besteht die Gefahr an Vermehrer zu geraten, wenn sich nicht vorher informiert worden ist.

Der erwachsene Hund: Vor- und Nachteile

Vorteile

  • In der Regel können erwachsene Hunde schon so einiges. Meistens sind sie stubenrein (ehemalige Straßenhunde und lange Tierheimhunde nicht unbedingt), haben die sogenannte Beishemmung, sprich: Sie wissen, wie sie uns Menschen mit ihren Zähnen nicht verletzen, kennen das Laufen an der Leine und vielleicht sogar einige Grundkommandos.
  • Mögliche Probleme oder schwierige Verhaltensweisen sowie Abneigungen des Hundes sind in der Regel bereits bekannt.
  • Genau so sind Vorlieben und Vorzüge des Hundes in der Regel bekannt, wie Kinder- oder Katzenfreundlichkeit oder Abweichungen des Wesens vom Rassestandard (Jagdhund ohne ausgeprägten Jagdrtrieb zum Beispiel).

Nachteile

  • Der Hund könnte durch falschen Umgang seiner vorherigen Menschen bereits einige negative Verhaltensmuster verinnerlicht haben, was das Training erschweren kann.
  • Ist er unter Menschen aufgewachsen, weiß er wahrscheinlich auch ziemlich genau, wie wir zu manipulieren sind.
  • Die Vergangenheit ist nicht immer bekannt, vieles ist auf jeden Fall unbekannt und so können unerwartete Reaktionen auftreten, weil eine Situation, ein Gegenstand, ein Geräusch oder Verhalten Erinnerungen aufweckt.
  • Einen Teil seiner Lebenszeit hat der Hund schon hinter sich.


Der alte Hund: Vor- und Nachteile

Vorteile

  • Sofern der Hund nicht erst seit kurzem in einem Tierheim ist, sind sein Charakter und seine möglichen Probleme gut bekannt.
  • Seine gesundheitlichen Probleme sind ebenfalls bekannt und sollte er keine haben, dann sind baldige Tierarztkosten trotzdem keine Überraschung.
  • Selbst, wenn ihm nachgesagt werden sollte, er sei im Kopf noch ein Welpe: Sein Körper wird seinen jugendlichen Schwung stoppen. Alte Hunde sind in der Regel ruhige und gemütliche Mitbewohner. Stundenlange Wanderungen oder Fahrradtouren werden nicht nötig sein, um ihn auszulasten. Ist der Mensch selbst eher von der ruhigen und gemütlichen Sorte, passt das gut zusammen.
  • Die Redewendung „Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmer mehr“ ist zum Glück Blödsin – auch in der Hundeversion „Alten Hunden kann man nichts mehr beibringen.“ Alte Hunde können sehr wohl neues lernen und müssen sogar geistig fit gehalten werden.

Nachteile

  • Die Tierarztkosten sind zwar keine Überraschung, müssen dennoch gestämmt werden.
  • Ein alter Hund braucht viele Pausen und Schlaf. Er ist daher kein guter Familienhund. Zumindest werden die Kinder einer Familie nicht viel mit ihm unternehmen können.
  • Das meiste seiner Lebenszeit liegt schon hinter ihm. Die gemeinsame Zeit ist also absehbar. Sein Tod wird trotzdem schmerzhaft. Was bleibt, ist das gute Gefühl, dem Hund einen schönen Lebensabend beschert zu haben.

Nicht zu vergessen: Der mittelalte Hund

Nach eigener Beobachtung: Dass gerade in Tierheimen gezielt nach erwachsenen Hunden gesucht wird, ist gar nicht so selten. Trotzdem ist der Wunsch recht groß, dass die Hunde zwar ausgewachsen, aber immer noch jung sein sollen. Sehr alte Hunde finden nicht immer rechtzeitig jemanden, doch es kommt immer wieder vor. Unter gehen dagegen öfter als gedacht die Mittelalten. Sie sind noch zu jung für diejenigen, die einem alten Hund noch schöne letzte Monate oder vielleicht sogar 1 bis 2 Jahre schenken wollen. Aber sie sind auch zu alt für diejenigen, die zwar keine Welpen, allerdings trotzdem einen jungen Hund wollen. Die Mittelalten haben in der Regel alle Vor- und Nachteile der erwachsenen Hunde, sie sind nur eben schon etwas älter.

Zwei Pfotenabrücke als Zeichen für das Textende.

Mehr und ausführlichere Infos zum Thema:

Welcher Hund passt zu mir? – Alle Shorties

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